Bahnwerk Bismarck
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Grillo-Schüler treffen sich 50 Jahre nach dem Abitur wieder

WAZ 10.07.2017, Maria Eckardt


Der Vorstand des Fördervereins des Bahnwerkes Bismarck, Paul Lindemann (rechts), erklärte den früheren Grillo-Schülern das Bahnwerk Bismarck. Foto: Joachim Kleine-Büning

Grillo-Schüler des Abi-Jahrgangs 1967 blicken zurück: „Wir haben ‘mal Sprengstoff auf der Heizung getrocknet. Aber eigentlich waren wir brav.“
Sie arbeiteten als Lehrer, Arzt, Pastor oder Ingenieur und wohnen mittlerweile in ganz Deutschland verteilt. Doch eine Gemeinsamkeit hält alle zusammen: Die ehemaligen Schüler absolvierten 1967, also genau vor 50 Jahren, ihr Abitur am Grillo-Gymnasium in Gelsenkirchen. Damit war die Klasse die letzte des mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweigs. Die folgenden Jahrgänge des naturwissenschaftlichen Bereichs wechselten für die allgemeine Hochschulreife zum Gauß-Gymnasium.

Das Ereignis wurde jetzt ganz historisch zwischen Dampfloks, Maschinen und Industriegebäuden gefeiert: zunächst mit einer Führung durch das Bahnbetriebswerk Bismarck, dann mit kulturellen Vorträgen eines ehemaligen Mitschülers und abschließend mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant „Goldene Gans“.

Alle sind fast 70 Jahre alt

„Auch wenn wir mittlerweile von Baden-Württemberg bis Schleswig-Holstein verteilt leben, stehen wir noch immer in gutem Kontakt. In den ersten zehn Jahren nach dem Abitur haben wir uns wirklich noch jedes Jahr einmal getroffen, auch mit unseren Lehrern, mittlerweile finden die Treffen alle fünf Jahre statt“, sagt der ehemalige Klassensprecher Fred Salomon (68). Eine Kirchenbesichtigung, eine Haldentour, aber auch der Besuch der ehemaligen Schule – inklusive Sport- und Musikstunde – waren Attraktionen, die bei den bisherigen Klassentreffen immer gut ankamen und noch heute für Gesprächsstoff sorgen.

Erinnerungen an die witzigen Momente

Auch wenn die Herren heute fast alle 70 Jahre alt sind, steckt in jedem irgendwie noch der Junge von damals. Neckende Sprüche und Geschichten aus der Schulzeit sorgten für eine lockere Atmosphäre bei dem Wiedersehen in der Industrieanlage. Unter anderem erinnerte man an die gemeinsame Klassenfahrt. „Wir hatten eine längere Fahrt in den Schwarzwald gemacht. Unser Biolehrer ist mitgefahren. Er hatte bei einer Wanderung so viel zu erzählen, fast jedes Kraut erklärt, dass wir teilweise nicht mehr zuhören konnten“, so Jochen Himmelreich (69), der damals wie heute den Spitznamen „Hase“ trägt. Auch Erinnerungen an Fußballspiele und der Kampf um Frauen sind der ehemaligen 14-köpfigen Jungenklasse im Gedächtnis geblieben.

Streiche versüßten das Schüler-Leben

Auf die Streiche in der Schulzeit kommt Klaus Pöcking, auch „Paulchen“ genannt, zu sprechen: „Irgendwann haben wir mal Sprengstoff auf der Heizung getrocknet. Ein anderes Mal haben wir Reagenzgläser zerschmettert. Aber an sich waren wir eigentlich immer eine sehr brave Klasse.“




Nachruf auf zwei Platanen

zwei Lebensbegleiter mußten gefällt werden

Am alten Bahnwerk – einem Bundesverkehrsdenkmal, sind zwei mächtige Platanen 110 Jahre alt geworden. Sie sorgten für Leben und Arbeit bis jetzt. Die Orkane und Stürme der letzten Jahre setzten ihnen sehr zu. Daher folgte in den vergangenen Tagen die Not-Fällung.

Etwa seit 1974 kaum bemerkt, jedoch spätestens 1985 voll im Blick, begleiten unseren Bahnwerksfreund und die Werksleute die zwei dicken Platanen-Bäume, die am Eingang zur Mittelhalle des Bahnwerkes Bismarck standen. 2015, vor wenigen Wochen, mussten sie auf Geheiß des Forst-Ingenieurs gefällt werden, denn "Gefahr" war im Verzug.

Immerhin brachten sie es auf 110 stramme Jahre, nahe an Emscher und Rhein-Herne-Kanal stehend. Diese Bäume erbrachten viel Laub in jedem Herbst. Erst wenige Tage vor der Fällung haben die Vereinsleute vier LKW-Ladungen Laub weggefahren. Die Flachdächer nahmen ebenfalls viel Laub auf und verstopften die Abflüsse. Wenn es tropfte, war es das Signal für die ehrenamtlichen Denkmalsschützer, für den ordnungsgemäßen Abfluß zu sorgen. Ein nasses Holz-Dach-Fachwerk ist ein Graus für die Nutzer und Pfleger.

Somit entfallen ab sofort diese Sorgen und die sonstige viele Arbeit. So auch das Rauschen der mächtigen Baumkronen, die das große Bahnwerk weithin sichtbar überragten. Auch entfällt die Sorge, dass durch Ast- und Baumbruch der mächtigen Bäume bis zu 1,70 m Durchmesser, diese sich gegen die Ziegelmauern legen könnten.

Die Bäume sind mit ihren mächtigen Stämmen längst entsorgt. Den Werksfreunden überließ man eine dicke Baumscheibe, fast 200 kg schwer. Diese Scheibe wird zum Adventskranz umgenutzt (waren doch die Bäume in über 70 Jahren Balsam für’s Gemüt der Bahnarbeiter und Lokführer des Bahnwerkes GE-Bismarck.) Mit kräftigen Gurtbändern ist die Baumscheibe aufgehängt, mit Tannengrün und Kerzen bestückt, aufgehängt am Kranhaken in der Mittelhalle -- und wohl einzigartig dieser klobige und kräftige Adventskranz, hin- und hergefahren, an eine gewünschte Stelle gebracht - wie es die Besucher wünschen. Und Licht gibt es, wie noch nie in dieser Halle - und auf dem Vorplatz ebenso. Größe und Weite sind eine Frage der Helligkeit, des Lichtes. Das bestehende Konzept des Fördervereins erfährt an dieser Stelle eine Änderung.

Geblieben ist die größte Sorge des Vereins, Investoren zu finden, um aus dem alten Bahnwerk einen "Aktiv- und Erlebnis-Bahnpark" für die ganze Familie, für Breitenkultur und Technik zu machen. Eben ein Touristenmagnet für’s Ruhrgebiet - mit und ohne Platanen.

Neue Bäume, z.B. Lindenbaum, Birnbaum sind schon vergeben, siehe unsere Volkslieder........


Aufgeschrieben von P.L., Gelsenkirchen
im November 2015







Beni macht blau

WAZ, 30.07.2012



Artikel: Patrick Schleu
Foto: Peggy Mendel

> Original-Artikel auf www.derwesten.de







Vier Partner haben eine Vision für die Zukunft des Bismarcker Bahnbetriebswerks

WAZ 02.10.2011

Von einem „eisenbahnhistorischen Kleinod von überregionaler Bedeutung“, spricht Kathrin Becker, Leiterin des Gafög-Standortes Gelsenkirchen: Das Bahnbetriebswerk Bismarck – hatte am Wochenende gleich zwei Tage der offenen Tür.

Der Ringlokschuppen in Bismarck lockte am Samstag und Sonntag mehrere hundert Besucher auf das abgelegene Gelände des Bahnbetriebswerks im Gelsenkirchener Südosten. Die vier dort angesiedelten Einrichtungen hatten gemeinsam zu einem doppelten Tag der Offenen Tür eingeladen.

Dabei hatte sich das Bahnbetriebswerk doch erst vor wenigen Wochen anlässlich des Tages des Offenen Denkmals dem Publikumsverkehr geöffnet. „Daran hat sich aber nur der Arbeitskreis Freunde des Bahnbetriebswerks Bismarck beteiligt“, begründet Gafög-Prokuristin Birgit Lettau die hohe Termin-Taktung. „Deshalb machen wir jetzt eine gemeinsame Aktion.“

Wir, das sind neben den beiden Genannten außerdem noch die Vereine „Historische Eisenbahn Gelsenkirchen“ und „Hespertalbahn“. Von jeweils 10 bis 17 Uhr präsentierte das Quartett an der Grimbergstraße – einen Steinwurf von der Zoom Erlebniswelt entfernt – das Bahnbetriebswerk und seine gewachsene Zahl an historischen Fahrzeugen, bot Führungen über das Freigelände und durch die Hallen an und stellte seine jeweiligen Aktivitäten vor.

Die Gafög (Gelsenkirchener Arbeitsförderungsgesellschaft) führt auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs Bismarck „arbeitsmarktliche Maßnahmen“ durch. Seit dem 1. Mai dieses Jahres beschäftigt die Gafög dort für drei Jahre sogenannte Bürgerarbeiter. Langzeitarbeitslose werten im Bahnbetriebswerk Schienenfahrzeuge, Gebäude und das Gelände auf. Außerdem werden „Best Ager“ – ältere Langzeitarbeitslose – beschäftigt.

Eine gemeinsame, mehrteilige Vision schwebt allen beteiligten Bahnfreunden vor: die Realisierung eines Besucherbahnwerkes (also quasi 365 Tage der offenen Tür pro Jahr) und die Reaktivierung des Gleisanschlusses Bahnwerk Bismarck. Von einem „eisenbahnhistorischen Kleinod von überregionaler Bedeutung“, spricht Kathrin Becker, Leiterin des Gafög-Standortes Gelsenkirchen. „Es beinhaltet ein beachtliches Entwicklungspotenzial, das es zu erschließen gilt.“ Worte, bei denen Paul Lindemann von den Bahnfreunden glänzende Augen bekommen dürfte.

Vorerst mussten sich die Besucher aber mit der Öffnung am Wochenende zufrieden geben. Und das taten sie: „Super! Die alten Modelle haben mir besonders gefallen“, sagte bei seiner Stippvisite etwa Erich Kilimann (64), der mit seiner Frau und seinen beiden Enkelsöhnen (2,5) aus Erle angereist kam. „Ich wohne nur drei Kilometer entfernt, aber ich bin zum ersten Mal hier.“

Seinen Enkeln hatte es eine Dampflok ganz besonders angetan. Der Großvater: „Es ist schön, dass es so etwas in Gelsenkirchen gibt.“ Das findet sicher auch Michael Sakowski. Der nutzte die Gelegenheit, um mit Söhnchen Jonas einen Blick aus der alten Dampflok 44 1558 zu werfen.

Tobias Mühlenschulte




Bahnwerkfreunde fahren auf Werkslok ab

Opel Post Nr. 7/8 Juli/August 2011 - Bochum Seite 19





Bürgerarbeiter auf dem Stellwerk

WAZ 21.07.2011



Artikel: Inge Ansahl
Bilder: Martin Möller




Endstation

WAZ 18.06.2011



Artikel: Felix zur Nieden
Bilder: Thomas Schmidke




ELE packt an

WAZ 10.05.2011



Artikel: Inge Ansahl
Bilder: Martin Möller




An-GE-lokt

WAZ 13.09.2010



Artikel: Melanie Meyer
Bilder: Caroline Seidel




Tag des offenen Denkmals 2010


Arrangiert und durchgeführt von den Freunden des Bahnwerks Bismarck. In Kombination mit Bildern, Zeichnungen des VHS Malseminars „Sommeratelier 2010“, mit gelungenen Motiven vom Bw Bismarck und Kokerei Hansa D’mund.



Ein weiteres Event: Die 3 Riesen-Ballons (Ex-Schachtzeichen) wurden auf gelassen mit Transparenten:
Vitales - BW Bismarck - jetzt !



Mittelhalle im Bw Bismarck als Treffpunkt mit authentischen Flair.
Die IHK-Nord-Westfalen nutzte die blitzblank gemachte Mittelhalle als rustikale Ausschuß-Sitzungs-Räumlichkeit. Der Ausschußvorsitzende Dr. Scholle (Gelsenwasser AG) eröffnete die Sitzung. Die Geschichte und Gegenwart des Bw Bismarck stellte der Vorsitzende des Fördervereins Paul Lindemann vor. Ebenso stellte Herr Löchter der Leiter der THS-Consulting die Projektentwicklung und Zukunftskonzeption des Bw Bismarck vor. Der IHK-Geschäftsführer, Herr Lübbering, hieß die Anwesenden eingangs willkommen und freute sich über die große Teilnehmerzahl und das besondere Flair, das es hautnah zu erleben galt.



Rustikales Menü in der Lokhalle mit Hallenkran und gelbem Ballon.


Mitfahrt auf der Drehscheibe. Eine besondere Zugnummer, eine Rundfahrt der einzigartigen Art.....


Die IHK ’ler, teils von Ferne angereist, fanden dank guter Beschilderung das etwas versteckt liegende Bahnwerk.


Damen und Herren der Region aus Wirtschaft, Gewerbe und Industrie nehmen in authentischer Umgebung Informationen entgegen.


Dr. Scholle eingerahmt von P. Lindemann und R. Koch bedankt sich für den gelungenen Sitzungsnachmittag.




GE-schichte zum Anfassen

WAZ 08.09.2010



Artikel: Wolfgang Platzek
Bilder: Martin Möller




Es fährt (k)ein Zug

WAZ 17.03.2010


Artikel: Oliver Schmeer
Bilder: Martin Möller

19.03.2010

Leserbrief / Stellungnahme zu WAZ-Bericht vom 17.03.2010
...fährt k/ein Zug....


Keine Sorge, so schnell wird das Bw Bismarck nicht der Abriss-Idee zum Opfer fallen. Allein hierbei würden an Kosten entstehen: für Rückzahlung des Kaufpreises und Sanierungsarbeiten sind rund 2,3Millionen Euro zurückzuzahlen an die Förderstellen in Düsseldorf und Brüssel. 0,35 Mio. Euro wurden gezahlt für Grundstücksabgaben ( 10 x 35.000 Euro. seit 2001 ) 0,50 Mio. Euro für Verwaltung und Personalkosten. Weiter kämen für Abbruch u. Entsorgung ca. 5,0 Millionen Euro in Rechnung gestellt. 0,30 Mio. Euro kostet dann der Rückbau von Gleisen und Weichen. Zusammen sind das ca. 8,45 Mio Euro. Ein Neues Brachgelände stände damit zur Verfügung. Für diese Summe lässt sich sehr wohl die Erlebnis-Bahnwelt bauen, als Top- Tourismus Magnet für unser Revier. Nicht nur die Hobby-Eisenbahner, jeder Revierbewohner/in wird für derart destruktive Gedanken kein Verständnis haben. Jetzt erst recht dem Bahnwerk ein starkes "Glück Auf".


Von
Rudolf Koch und
Paul Lindemann




Kohle für die Lokomotive

WAZ 19.08.2008



Artikel: Oliver Schmeer
Bild: Martin Möller




Einmal mit der Dampflok durchs Revier fahren

Auszug aus: Gelsenkirchen Abenteuer Ruhrgebiet von Winfried F. Szodruch, 2006


Paul Lindemann möchte sich
und anderen einen Traum erfüllen.
G
inge es nach den Freunden des Bahnbetriebswerks Bismarck, dann wäre der Ringlokschuppen längst eine zentrale Reparaturwerkstatt für historische Schienenfahrzeuge mit einem angeschlossenen Erlebnismuseum. Hier könnten die zahlreichen nostalgischen Touristenzüge halten und Kinder den Arbeitsalltag ihrer Großväter kennenlernen.

Eisenbahnfreaks und Freunde romantischer Zug reisen gibt es in Deutschland reichlich. Beim festlichen Abschied vom Dampflokzeitalter kamen im Mai 1977 über 80.000 Besucher nach Bismarck. Die Touristen könnten direkt von den Fahrgastschiffen im Stadthafen am Rhein-Herne-Kanal abgeholt werden, denn noch immer besteht die Schienenanbindung an das große weite Eisenbahnnetz.

Dafür und für den Erhalt des Ringlokschuppens haben die Freunde des Bahnbetriebswerks gegen große Widerstände der Bahnvermarkter gesorgt. Auch nach dem Kauf des Bahnbetriebswerks durch den Regionalverband Ruhrgebiet versuchten sie, wenn auch nur widerwillig geduldet, den Verfall der Gebäude auf eigene Kosten zu verhindern. So ist der Wunsch von Paul Lindemann, Vorsitzender des Vereins der Eisenbahnfreunde, verständlich, wenigstens einmal mit der Dampflok durchs Revier zu fahren.

Aber eine deutsch-schweizerische Investorengruppe möchte die historischen Backsteingebäude aus den 20er Jahren zu einem modernen Event-Zentrum mit einer riesigen "Mini-World" für Modellbahnen umgestalten, mit Ausstellungsräumen und einer Veranstaltungshalle mit 800 Plätzen.

Doch Paul Lindemann und seine Freunde wollen für ihren Traum kämpfen. Dabei ist Paul Lindemann (66) keiner, der schon als Kind davon geträumt hat, Lokomotivführer zu werden. Erst im "gesetzten" Alter ist der Maschinenbauingenieur mit den Fachbereichen Heizung, Sanitär und Klima zum Freak geworden. "So komisch das klingt", erzählt er, "mein Interesse hat das Pfeifen einer der letzten großen Dampflokomotiven geweckt."

Seitdem opfert der Vater von vier Kindern nicht nur viel Zeit für die Verwirklichung seines Traums von der Fahrt mit der Dampflok durchs Ruhrgebiet. Er weiß, dass er nicht gerade ein "bequemer Mann" ist. Manchem mutet sein Kampf gar wie der eines neuzeitlicher Don Quichotte an. Andere wiederum halten ihn für einen Sturkopf, der sich eine gute Idee nicht ausreden lassen will. Aber gerade deshalb wird er nicht nur von seinen Freunden geschätzt und bewundert. (wfs)


Der Ringlokschuppen hat 16 Eingänge und die Drehscheibe 154 Schwellen.
Für Liebhaber der großen alten Dampfloks gehört so etwas zum Einmaleins.
(Foto: Martin Möller, WAZ)



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